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Nachwachsende Rohstoffe f�r die chemische Industrie

Graduiertenkolleg �BayReChem 2050� am Wissenschaftszentrum Straubing

Wenn Erd�l und Erdgas knapp werden, bekommen das nicht nur Autofahrer und Kraftwerksbetreiber zu sp�ren. Auch die chemische Industrie ist von Engp�ssen und Preisspr�ngen betroffen, werden doch wichtige Basischemikalien aus Erd�l und Erdgas hergestellt. Pflanzliche Rohstoffe eignen sich als Alternative, bislang fehlt es aber oft an geeigneten Verarbeitungstechnologien und Produktqualit�ten. Am Wissenschaftszentrum Straubing arbeiten Nachwuchswissenschaftler an neuen L�sungen f�r eine �Rohstoffwende�.

Im Graduiertenkolleg �Bereitstellung und Nutzung regenerativer Ressourcen f�r die chemische Industrie in Bayern bis zum Jahr 2050� (BayReChem 2050) erforschen sie die Potenziale regenerativer Ressourcen � von der Rohstoffbereitstellung �ber die Erzeugung von Basischemikalien bis zur Produktion von Biokunststoffen. Mit insgesamt 1,7 Millionen Euro beteiligen sich der Freistaat Bayern und Unternehmen der chemischen Industrie an der Finanzierung.

Kosmetika und Kunststoffe, Farben oder D�ngemittel � die Ausgangsstoffe f�r diese Produkte werden heute zum �berwiegenden Teil aus Erd�l und Erdgas gewonnen. Zur Neige gehende Reserven und sprunghafte Preisanstiege betreffen deshalb nicht nur den Mobilit�tssektor und die Energieversorgung, sondern auch die Unternehmen der chemischen Industrie. Nachwachsende Rohstoffe k�nnen Abhilfe schaffen, denn die in Pflanzen gespeicherten Kohlenstoffe lassen sich f�r chemische Prozesse erschlie�en. F�r einen breiten Einsatz fehlt es allerdings bislang an geeigneten Verarbeitungstechnologien. Zudem bringen pflanzliche Rohstoffe oft Produkteigenschaften mit, die sich von den industriellen Standards unterscheiden.

Neue Forschungsans�tze f�r den Umstieg auf eine nachhaltige Rohstoffbasis verfolgen junge Wissenschaftler im Rahmen des Graduiertenkollegs �BayReChem 2050� am Wissenschaftszentrum Straubing. Zw�lf Doktorandinnen und Doktoranden arbeiten daf�r an wissenschaftlich-technischen Aufgabenstellungen entlang der Wertsch�pfungskette � von der Bereitstellung land- und forstwirtschaftlicher Erzeugnisse �ber die Herstellung von Basischemikalien, zum Beispiel f�r gr�ne L�sungsmittel, bis hin zur Produktion und Kennzeichnung von Biokunststoffen. Da die chemische Industrie die Rohstoffe nicht nur zur stofflichen Verwertung, sondern auch zur Deckung des erheblichen Energiebedarfs ben�tigt, ist die Versorgung mit regenerativen Energien ein wichtiges Thema mit hohem Potential f�r den Klimaschutz.

�Der Einsatz nachwachsender Ressourcen bietet die Chance zu einer �Rohstoffwende� in der chemischen Industrie�, sagt Prof. Dr. Klaus Menrad, Gesch�ftsf�hrender Direktor des Wissenschaftszentrums Straubing. �Der Standort Bayern ist mit seiner innovativen und leistungsf�higen chemischen Industrie, zahlreichen High-Tech-Unternehmen und exzellenten wissenschaftlichen Einrichtungen bestens daf�r ger�stet, den daf�r notwendigen Forschungs- und Entwicklungsbedarf zu schultern�, fasst Menrad zusammen.

Mit insgesamt 1,7 Millionen Euro beteiligen sich an der Finanzierung die Bayerischen Staatsministerien f�r Wissenschaft, Forschung und Kunst, f�r Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, f�r Ern�hrung, Landwirtschaft und Forsten und f�r Umwelt und Gesundheit sowie Unternehmen und Verb�nde der chemischen Industrie: BASF Construction Chemicals, InfraServ GmbH & Co. Gendorf KG, OMV R&M GmbH, UPM-Kymmene Papier GmbH, Verein der Bayerischen Chemischen Industrie e. V.

Kontakt:
Dr.-Ing. Norbert Fr�hlich
Gesch�ftsf�hrer Wissenschaftszentrum Straubing

Prof. Dr. Herbert Riepl
Sprecher BayReChem2050

Dr. Corinna Urmann
Koordinatorin BayReChem2050


Links:
Fachgebiet f�r Organische und Analytische Chemie
T�tigkeitsbericht zum Statusseminar vom 18.12.2012
T�tigkeitsbericht zum Statusseminar vom 22.10.2013